Berechnung des LHG 2,30m-Lochblenden-Heliograph

 


 

 
Nach [1] berechnet sich der erforderliche Lochblendendurchmesser wie folgt:

     D = 1,6 * Wurzel aus (f * l)

Dabei ist f die Brennweite (= 2300 mm) und l die Wellenlänge des Lichts. Für Weißlicht kann man für I 550 nm einsetzen, für einen orthochromatischen Film 350 nm und für H-Alpha-Licht 650 nm. Daraus ergeben sich Lochblendendurchmesser von 1,4 bis 1,9 mm. Gewählt wurde 1,4 mm, da vor allem steil arbeitender orthochromatischer Dokumentenfilm verwendet werden sollte.
 

 
Für die Berechnung der richtigen Belichtungszeit mußte die Blende ermittelt werden:

     F = f / D

Mit 2,3 m Brennweite und 1,4 mm Lochdurchmesser ergab sich F 1640.


Nach [2] kann die Belichtungszeit errechnet werden:

     t = (K * F²) / (C * E (ISO))

Dabei ist K der Filterfaktor eines eventuellen Filters und C der Belichtungskoeffizient für die Sonne (= 70.000.000). Es sollten zwei verschiedene Filmmaterialien eingesetzt werden: niedrig empfindlicher orthochromatischer Dokumentenfilm Maco Orth 25 und, in Verbindung mit einem H-Alpha-Filter, Agfa CT 100 Diafilm. Für den ungefilterten Maco Orth mit 25 ISO ergab sich t = 1/1175 Sek., für den CT 100 bei 100 ISO mit H-Alpha-Filter (K = 10) t = 1/470 Sek. Dies waren selbstverständlich bloße Anhaltswerte, von denen ausgehend eine Belichtungsreihe gemacht werden musste.
 

 
Der Filterhalter besteht aus einem ausrangierten Okularstutzen mit 1 1/4"-Filtergewinde auf einem weiteren Bierdeckel. Diese Konstruktion sorgt für einen Abstand des Filters von der Lochblende. Auf diese Weise wird eventueller Staub auf dem Filter wird nicht scharf abgebildet und er hat auch keinen Einfluss auf die Beugungseigenschaften des Lochs.
 
> Bau einer Lochkamera allgemein
 
 
Literatur:
[1]: Schröder, Gottfried: Technische Fotografie
[2]: Koch, Bernd (Hg.): Handbuch der Astrofotgrafie
 
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