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Infrarot-Farb-Komposit
einfache Farbaufnahme
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Zur Marsopposition
2005 probierte ich erstmals ein Aufnahmeverfahren aus, von dem ich
mir speziell für Mars bestimmte Vorteile erhoffte: die
digitale Kombination einer Schwarzweißaufnahme im Infraroten mit
einer herkömmlichen Farbaufnahme. Hierzu verwendete ich zwei
verschiedene Kameras mit jeweils unterschiedlichen Filtern: die ATK 1 HS II mit einem
Infrarot-Passfilter für die Infrarotaufnahme und die Phillips Toucam 740 K mit einem
Infrarot-Sperrfilter und einem Baader Contrast-Booster für die
Farbaufnahme.
Der Clou bei diesem Verfahren ist die Tatsache, dass eine Aufnahme im
Infraroten wesentlich weniger anfällig für
atmosphärisches Seeing und für Tubusseeing ist.
Wichtig bei Kompositbildern mit zwei verschiedenen Kameras ist ganz
besonders die exakt gleiche Winkel- ausrichtung der beiden Kamera im
Okularstutzen. Die beiden Bilder dürfen keinesfalls gegeneinander
verdreht sein.
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fertig bearbeitete Infrarotaufnahme
fertig bearbeitete Farbaufnahme
Die Filterung geschieht bei beiden Bildern in gleicher Weise
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Jedes der beiden
Teilbilder wurde als Videosequenz mit jeweils mehr als tausend
Einzelbildern realisiert. Mit dem Programm Giotto wurde daraus je ein
Summenbild gebildet und, wie
bereits beschrieben, in gleicher Weise schärfegefiltert
und kontrastangepasst. Danach wurde das fertige Farbbild in
Photoshop in den LAB-Farbraum konvertiert. L steht hierbei
für den Helligkeitsauszug, A und B für zwei virtuelle
Farbauszüge.
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Der entscheidende Punkt
ist nun die Auswechselung des L-Auszuges des Farbbildes durch das
Infrarotbild.
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Vergleicht man die
Ergebnisse ganz oben, so fällt die bessere Schärfe und das
geringere Rauschen des Infrarot-Farb-Komposits deutlich auf. Die hellen
Details der Marsatmosphäre und die Polkappen sind dagegen weniger
deutlich zu erkennen.
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Stand: 23.10.2005
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