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Gesamtansichten des Mondes realisiere ich, wenn es
geht,
als Mosaike aus mehreren Aufnahmen mit der Toucam bzw. mit meiner ATIK CCD-Kamera. Diese Kameras
haben zwar nur einen kleinen Chip mit 640x480 Pixel, doch durch die
Mosaiktechnik werden mit Brennweiten um die 1000 mm trotzdem sehr gute
Gesamtansichten des Mondes möglich. Der Aufwand in der
Nachbearbeitung ist gegenüber Einzelbildern mit einer Kamera
mit großem Chip größer, doch werden die
Resultate deutlich besser. Das liegt daran, dass man aus jeder
Aufnahmensequenz das
vom Seeing her beste Einzelbild heraussuchen kann. Bei einer einzigen
Aufnahme
mit großem Chip ist aber oftmals das Seeing in unterschiedlichen
Regionen des Bildes unterschiedlich gut, so dass die Auswahl des besten
Einzelbildes - aber auch das Erstellen eines Komposits aus mehreren
Aufnahmen - stets
einen Qualitätskompromiss darstellt.
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Bei der Aufnahme muss die Kamera möglichst
exakt nach Himmelsnord ausgerichtet sein. Die Belichtung stellt man mit
Hilfe der Histogrammfunktion der Kamerasoftware auf die hellste
Mondpartie ein, so dass die hellsten Partien noch nicht Weiß
ergeben. Keinesfalls darf die Belichtung von Aufnahme zu Aufnahme
geändert werden! Sonst werden später bestimmte Bildpartien
heller oder dunkler. Man achte auch auf etwa durchziehende
Wolkenschleier, die die Belichtung ungleichmäßig werden
lassen könnten.
Dann macht man von links oben beginnend jeweils Sequenzen von etwa 100
Einzelbildern. Natürlich kann man auch längere Serien machen
und aus diesen ein Summenbild errechnen. Doch ist mir der
Bearbeitungsaufwand hierfür bisher zu groß gewesen. Wichtig
ist eine genügende Überlappung! Nichts ist später
ärgerlicher, wenn ein kleines Mondstückchen nicht durch das
Mosaik abgedeckt wurde! Also besser zu viel als zu wenig
aufnehmen. Bei 1000 mm Brennweite benötigt man für den
Vollmond mit der Phillips Toucam
bzw. der ATIK 1 HS II im
Querformat 4
x 4 Belichtungen.
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Die Arbeitsschritte bei der Aufnahme sind:
- Ermittlung der Belichtung anhand der hellsten
Mondpartie (Histogrammfunktion der Kamerafunktion; hellste Partie darf
noch kein Weiß ergeben)
- Einrichtung eines Dateiordners und einer
Durchnummerierung, die später eine eindeutige Zuordnung jedes
Bildes ermöglicht, z.B. Durchnummerierung von oben links nach
unten rechts mit 01, 02... für die erste Reihe, 11, 12... für
die zweite und so fort
- Aufnahme der Videosequenzen mit genügend
Überlappung
- Zügig hintereinander aufnehmen ohne
längere Pausen
- Endkontrolle, ob auch der gesamte Mond erfasst
wurde
- Achtung: Keinesfalls darf die
Kamera zwischen den Aufnahmen verdreht
werden (in IMerge nicht korrigierbar)!
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Das Zusammenfügen der Einzelbilder
realisiere ich in dem Freeware-Programm IMerge
von Jon Grove. IMerge ist ein sehr simples Programm, das aber genau das
(und nur das) kann was es soll: aus mehreren
Einzelbildern saubere Mosaike machen, ohne dass man die
Übergänge sieht. So
etwas geht in Photoshop nur relativ
aufwändig. Wichtig ist, dass das Zusammenfügen des Mosaiks in
IMerge zuerst geschieht und dann erst alle weitere
Bildbearbeitung, wie Schärfen und Helligkeits-/Kontrastkorrektur.
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Die Arbeitsschritte in der Bildnachbearbeitung
sind:
- Öffnen der AVI-Videosequenz mit einem
geeigneten Grafikprogramm (z.B. Picture Publisher 8.0), Auswahl des
besten Einzelbildes
- Zwischenspeichern dieses Einzelbildes mit
gleich bleibender Dateinummerierung als *.bmp (IMereg kann nur Bitmaps
öffnen)
- Importieren der Bitmaps in IMerge und
Aneinandersetzen
- Zwischenspeichern des IMerge-Projekts im
gleichen Ordner
- Ausgabe des fertigen Mosaiks als Bitmap
- Weitere Bildbearbeitung mit
Schärfenfilterung und Helligkeits-/Kontrastkorrektur in anderen
Programmen wie etwa Photoshop
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Hier
noch ein paar Tips zur Arbeit in IMerge:
- Es empfiehlt sich, von der Mitte zum Rand
hin zu arbeiten
- IMerge hat eine sehr komfortable Funktion zur
automatischen Überlappung
der Einzelbilder sowie zum Helligkeits- und Kontrastausgleich
- Verdrehungen
einzelner Bilder können nicht ausgeglichen werden!
- Keine zu großen Überlappungen
wählen, lieber einzelne Bilder beschneiden (siehe Teilbild oben
Mitte)
- Bei der Ausgabe des fertigen Mosaiks aus IMerge
muss unbedingt die Zoomfunktion auf "1:1" gestellt werden, da sonst das
Bild skaliert ausgegeben wird!
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Stand: 8.1.2008
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