Projekt
CSFR - Bau eines chromatischen
Sonnen-Faltrefraktors
Teil II: Berechnung |
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Aktueller
Status: CSFR erfolgreich überarbeitet und in Betrieb genommen |
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Die
Strukturgröße der
Sonnengranulation bewegt sich in der Größenordnung
von 1 bis
2,5
Bogensekunden. Bei einer beugungsbegrenzt arbeitenden Optik
lässt
sich die erforderliche Öffnung über folgende Formel
berechnen:
a ["] = l [nm] / (D [mm] * 4)
Hierbei ist a das Auflösungsvermögen in
Bogensekunden, l die
Wellenlänge in Nanometer und D der Durchmesser der
Eintrittspupille in Millimeter.
Bei einer Wellenlänge von 540 nm und einem freien
Linsendurchmesser von 71
mm
ergibt sich ein
beugungsbegrenztes Auflösungsvermögen von 1.9". In
Anbetracht des am
Tage
oftmals schlechteren Seeings sollte dies gerade ausreichen.
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Mit dem
Optik-Programm WinLens
berechnete ich den Strahlengang bei Verwendung
des Baader Solar-Kontinuum-Filters. Durch eine um 187 mm
nach
hinten verlegte Aperturblende wird die Koma exakt auf
Null reduziert. Im Endergebnis ist innerhalb der
Halbwertsbreite des Filters von 8 nm der verbleibende Farbfehler,
der Astigmatismus und die
Bildfeldwölbung kleiner als das Airy-Scheibchen. Das heißt,
die
Optik
arbeitet tatsächlich beugungsbegrenzt.
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Da das
Programm WinLens
leider keine
schräg stehenden optischen
Flächen darstellen kann, markiert die senkrechte
Linie in der Bildmitte die Lage und Größe des Prismas.
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Die
Aperturblende liegt 187 mm hinter der Linse. Dadurch verlaufen
die Strahlenbüschel zum Bildrand durch ein anderen
Kreisausschnitt
der Linse als das paraxiale Strahlen- büschel. Die Koma wird
Null und der Astigmatismus liegt innerhalb der Beugungsgrenze.
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Auf dem Spotdiagramm
ist in der zweiten Spalte von links zu erkennen, dass bei
Verwendung des Solar-Kontinuum-Filters auch die chromatische
Aberation innerhalb des Airy-Durchmessers liegt. Der
grüne Kreis markiert 540 nm, der blaue Kreis 536 nm und der
rote
Kreis 544 nm.
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Wegen der
asymmetrischen Tubuskonstruktion und aufgrund der bereits bei den
beiden anderen Selbstbauteleskopen GFA
und ANT gemachten Erfahrungen
entschied ich
mich wieder für einen verleimten Sperrholztubus mit
rechteckigem
Profil. Weil das Instrument nicht nur auf meiner schweren Lichtenknecker M
100 B, sondern auch auf der Vixen GP einsatzfähig sein
sollte, wurde Birkensperrholz mit
einer Wandstärke von nur 2 mm und eine konsequente
Leichtbauweise
mit Verstrebungen aus Kiefernleisten gewählt.
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Technische Daten CSFR:
Teleskoptyp
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einlinsiger,
chromatischer Faltrefraktor
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Objektiv
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unvergütete,
plankonvexe Nahlinse einer 16mm-Filmkamera vom Typ Krasnogorsk
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freier
Linsendurchmesser
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71 mm
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Brennweite
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1734 mm
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relative
Öffnung
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1:24
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Faltungswinkel |
12° |
maximales
Bildformat |
24x36
mm |
vignettierungsfreier
Bildfelddurchmesser
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30 mm
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Mittlerer Sonnenbilddurchmesser |
ca. 17 mm |
Fokussierer
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Canon
FD Balgengerät
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Blendensystem
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7 Blenden
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Tubusinnenmaße
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96x96 mm
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Tubusaußenmaße |
100x220x1000 mm
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Material des Tubus |
Birkensperrholz 2
mm, Kieferleisten, Aluprofilleisten
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Gewicht OTA |
2.0 kg
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Gewicht inkl.
Bandpassfilter und
aufnahmefertiger Kleinbildkamera |
2.8 kg |
Bauzeit
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Mai 2005 bis Juni 2008
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Materialkosten |
ca. 235.- €
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Fortsetzung
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Kontakt:
slansky(ätt)hff-muc.de
(ätt durch @ ersetzen...) |
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